„Meine schöne innere Sonne“
Die Regisseurin Claire Denis hat einen neuen Film gemacht!
Natürlich ist es ein Frauen-Film! Sie, ihre Kamerafrau Agnes Godard, ihre Drehbuchautorin Christine Angot, und nicht zuletzt Juliette Binoche haben dieser dramatischen Komödie alles gegeben, was ein richtig guter, sehenswerter, berührender, ehrlicher Frauen-Film braucht! Die schöne Isabelle hat sich etabliert, sie ist und fühlt sich anerkannt, ist eine unabhängige Frau – im weitesten, modernen Sinn. Sie lässt sich gerne auf kleine sexuelle Abenteuer ein – und hofft jedesmal auf den Moment, das aus dem sich abmühenden Männerkörper über ihr die zarte Pflanze der Liebe entwindet. Vergebens, all die Nächte und Träume und Wünsche. Ist Isabelle zu anspruchsvoll? Liebt sie nicht genug? Kann sie etwa gar nicht lieben? Was ist nur mit all den Männern? Sind es immer die falschen? Isabelle ist in Sachen Liebe sehr zerbrechlich und ängstlich, vielleicht, weil auch sie sich nicht von den alten Vorstellungen vom Leben und vom Glück lösen kann? Ihre Liebhaber unterscheiden sich kolossal; doch bei keinem geht es über das kurze „lieb-haben“ hinaus. Der Moment, in dem sie fühlt und liebt, ist zu schnell vorbei, als das es eine Wiederholung geben kann. Vielleicht lebt Isabelle, die erfahrene Liebes-Frau, in einer sich neu anbahnenden Sinn-und Körperwelt, als das ein Mann sie noch empfindsam und „gefühlsecht“ zu erreichen vermag.