Anne Collier ist Fotografin.
Sie ist ein Frau. Sie ist eine Künstlerin. Zusammengesetzt bedeutet das: als Frau und als Künstlerin wirst du ja bis heute nicht prominent wahrgenommen. In Museen, Gallerien, auf Ausstellungen, national oder international, ob als Regisseurin, als Malerin, Bildhauerin, etc., der Mann als Künstler ist stetig präsent, lange Listen und Wände werden mit männlicher Kunst beschriftet, behangen und besprochen.
Wir Frauen selbst sind noch immer so gewohnt, in der ersten Reihe Männer zu sehen, zu hören, ihre Gedanken und Lesarten zu inhalieren. Unsere Aufmerksamkeit wird auf Männer gelenkt. Uns fallen wahrscheinlich immer zuerst männliche Namen ein, ehe dann mal eine Frau in unser Bewusstsein kommt.
Wer nicht gesehen wird, ist nicht da!
Das gilt auch für diese Künstlerin, die mit ihrer Kamera ganz besondere Bedeutungen erschaffen möchte – und es tut.
Sie sammelt z.B. alte Fotografien, Werbefotografien, auf denen Frauen abgebildet sind. Sie konzentriert sich auf das Klischee und verändert durch Neu-Komposition den Blick, den Ausdruck, die Wahrnehmung, die gesellschaftlichen Zuschreibungen.
Ich finde das extrem spannend und zeigt, wie sehr Frauen weiter und weiter typisiert und sexualisiert werden.
Derzeit ist sie in Hannover, im Sprengel Museum, mit ihren Werken zu sehen:
https://www.sprengel-museum.de/ausstellungen/anne-collier.php?snr=1