Female Pressure? Ja, genau. Wer das bislang noch nicht kannte, darf sich genau wie ich ein bisschen schämen. Es sei denn, Interesse und Leidenschaft und Gelegenheit führten dazu, die Frauen-Szene der elektronischen Musik zu kennen und zu lieben.
Ich las vor kurzem einen Artikel über die Szene und deren Gründerin, Susanne Kirchmayer. Für die Künstlerin war es ehemals ganz selbstverständlich, sich mit Geschlechterrollen auseinanderzusetzen – auch hinter einem DJ Pult. Ihre Initiative trägt Früchte – Frauen und DJ-Positionen, Frauen und elektronische Musik, sind keine einzelnen Phänomene.
Seit 1989 legte sie auf und ab 1998 begann sie nach weiteren Künstlerinnen zu suchen, um sich mit ihnen zu vernetzen. Mittlerweile gibt es eine riesige Datenbank, aus der sich auch ablesen lässt, wie es um die Präsenz von Künstlerinnen auf den nationalen und internationalen Musik-Bühnen, in Clubs, auf Veranstaltungsprogrammen bestellt ist. Wer wirklich daran interessiert ist, Konzepte mit einen ausgewogenen Geschlechterverhältnis oder auch nur mit Frauen zu organisieren, darf wirklich keine Ausrede mehr haben!
Wenn weiterhin überwiegend Männer in den Organisationen sitzen und das Sagen haben – egal wo – Oper, Konzerthaus, Club, Disco, Festivals, etc. werden die Frauen immer in der Minderheit bleiben. Auch deshalb müssen sich Frauen an die Spitze bewegen und zeigen, was sie so alles drauf haben – nämlich alles.
Um diese grossartige Vielfalt zu zeigen, müssen Frauen selbst das Heft in die Hand nehmen: werdet Veranstalterinnen, werdet Gründerinnen, werdet DJanes, werdet Influencerinnen, werdet Sponsorinnen, werdet Agenturleiterinnen, werdet Mentorinnen, werdet Kulturbotschafterinnen, werdet Bloggerinnen, werdet mit female power der „Boss“ in eurem Leben.