DIE Kunst

Es ist noch immer bedenklich – D i e Kunst ist überwiegend männlich.

Betitelt mit „Die 100 besten Österreicher“ ist im Trend von kunstgeschichtlicher Relevanz zu lesen und darüber, dass „die Grande-Dames von Performance und abstrakt-expressionistischer Malerei hoch im Kurs stehen“, so gesagt von Florian Steininger, Kunsthalle Krems.

Mhm.  Die Grandes-Dames? Ja, die haben wir. Die gibt es überall auf der Welt. Wer kennt sie, wer kauft sie, wer stellt sie aus?

Kunst ist als Geldanlage von allergrösster Attraktivität. Geheimnisvoll. Unüberschaubar. Wer hat Geld? Wer möchte in die Annalen der Auktionshäuser eingehen? Wer bewertet Kunst?

Die, die mit ihren Millionen Kunst ersteigern haben eher selten Kennerschaft. Ein Kunstwerk als Trophäe ist gefragt. Gekauft wird überwiegend das, was einen anerkannten Namen hat, risikofreies Stückgut, sozusagen.

Ja, und übrigens, was denkst Du, liebe Leserin, lieber Leser, wenn Du diese Überschrift liest? „Die 100 besten Österreicher“ – die Grammatik ist ja absolut eindeutig – es kann sich nur um Männer handeln! Unter der Überschrift „verbergen“ sich auch einige Künstlerinnen. Insgesamt sind es 28 Frauen, die, wie meistens, nicht benannt, betitelt, geehrt, bedacht werden. Wir schreiben das Jahr 2018.